Ich hatte hier kürzlich über die Ankündigungen von Geschwindigkeitskontrollen geschrieben und dass es doch sehr merkwürdig ist, dass Medien und Verwaltungen in Deutschland vor Blitzern warnen, statt zur Einhaltung der Verkehrsregeln aufzurufen.
Da der Landkreis Osnabrück auch regelmäßig ankündigt, wo er Geschwindigkeitskontrollen durchführt, habe ich dort mal nachgefragt, ob sich dabei nicht um eine versteckte Art des Raserschutzes handelt und ob man sich vorstellen kann, diese Ankündigungen in Zukunft nicht mehr herauszugeben.
Ich habe mir vor kurzem Gedanken zu Ankündigungen von Geschwindigkeitskontrollen gemacht und frage mich, ob es der richtige Weg ist, diese Kontrollen anzukündigen oder ob die Ankündigung nicht eine versteckte Art des Raserschutzes ist. Auch der Landkreis Osnabrück führt regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch und kündigt diese an – zu lesen in der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Ich frage mich, was das für eine Kultur ist, vor Kontrollen zu warnen, statt vor gefährlichem Verhalten (zu schnelles Fahren). Und fördern Sie nicht sogar indirekt das „Rasen“, wenn sie bekannt geben, wo sie blitzen? Auch wenn sie ggf. nicht alle Kontrollposten bekanntgeben, so kann man sich doch relativ sicher sein, nicht „erwischt“ zu werden, wenn man sich an den bekannten Kontrollpunkten an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. (Und wie viele Kontrollen gäbe darüber hinaus überhaupt?) Wäre es nicht sinnvoller, eine offene Meldung rauszugeben, dass der Landkreis blitzen wird? Dann müssten Autofahrer überall Acht geben.
Können Sie sich vorstellen, in Zukunft auf ortsbezogene Blitzer-Warnungen zu verzichten und so effektiv zur Verkehrssicherheit beizutragen?
Inzwischen habe ich eine Rückmeldung aus der Presseabteilug bekommen. Demnach wurde das Thema bereits mehrmals beim Landkreis besprochen. Und der einzige wirkliche Grund für die Ankündigungen ist laut Antwort-Mail die Befürchtung, man könnte dem Vorwurf der „Wegelagerei“ bzw. „Abzocke“ ausgesetzt werden, würde man die Kontrollen nicht ankündigen. Kann man das schon als ersten Schritt ansehen, dass sich Autofahrer über die Straßenverkehrsordnung hinweggesetzt haben? Die Kontrolle der Einhaltung der StVO soll Abzocke sein und Landkreise trauen sich nicht, die Kontrollen unangekündigt durchzuführen? Hier könnte und sollte der Landkreis selbstbewusster auftreten. Denn wenn die Ahndung von Geschwindigkeitsüberschreitungen Abzocke sein sollen, egal wo, dann wird die StVO von einer Verordnung schnell zu einer individuellen Auslegungssache. Tempolimit ist Tempolimit und keine Ansichtssache!
Unsere Philosophie ist die, dass wir relativ offen mit dem Thema „Geschwindigkeitskontrolle“ umgehen, weil wir uns sonst schnell dem Vorwurf der „Wegelagerei“ bzw. „Abzocke“ ausgesetzt sehen. Aus der Tatsache, dass wir Kontrollen in einer bestimmten Gemeinde ankündigen, können die Bürger/innen erkennen, dass wir an dem Thema dran sind (das merken wir an den häufigen Rückmeldungen!). Andererseits sagen wir ja nicht Zeit und Stunde, wann wir an einer bestimmten Stelle stehen, so dass ein Rückschluss auf bestimmte Messstellen zumindest in größeren Orten nicht oder kaum möglich ist.
Außerdem ist der wöchentlichen Terminankündigung stets der Hinweis angefügt, dass auch an anderen Stellen mit Kontrollen gerechnet werden muss.
Wenn der einzelne Autofahrer dann wegen der Ankündigung in der Presse tatsächlich langsamer fahren sollte, ist unser Ziel (=mehr Verkehrssicherheit) ja auch erreicht. Und im Übrigen blitzt die Polizei unangekündigt mindestens so häufig wie der Landkreis Osnabrück, so dass derjenige Raser, der sich vielleicht vor den Kontrollen des Landkreises sicher fühlt, möglicherweise an anderer Stelle erwischt wird. (Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher Landkreis Osnabrück)
Und das Ziel kann doch nicht sein, dass Autofahrer wegen der Kontroll-Ankündigung in der Presse punktuell langsamer fahren – eben am Ort der Kontrolle. Sie sollten langsamer bzw. im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren, weil das eben vorgeschrieben und Teil der allgemeinen Verkehrssicherheit ist. Überall. Ich bin also weiterhin dafür, maximal anzukündigen, dass geblitzt wird, nicht aber wo.
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Kleiner Blick nach Bremerhaven in diesem Zusammenhang. Hier warnt die Polizei Autofahrer via Twitter und im Rahmen der Sicherheitskampagne #8geben vor ihren Blitzern. Warum? Das ist Raserschutz. Warum warnt sie nicht vor den Gefahren zu schnellen Autofahrens? Raser müssen erwischt werden. Es muss teuer werden. Nur dann setzt ein Lernprozess ein. Richtig müsste es heißen: „Rund um die Uhr sind auch andere Verkehrsteilnehmer unterwegs. Aufgepasst!“ Darauf muss man #8geben!
#8geben #8gebenfishtown Ab 08.00 Uhr steht Am Seedeich ein Blitzer. Aufgepasst!
— Polizei Bremerhaven (@PolizeiBhv) 19. April 2016
7 Antworten auf „#Autofunk im Landkreis Osnabrück“
Die Begründung ist so hanebüchen. Die könnte man bei allem, was kontrolliert und mit einer Buße bestraft wird bringen. Zb: Kontrolle von Falschparkern, Fahrschein, usw…
Das Problem ist doch die Justiz bzw. die Anwälte.
Wenn Du Dir einen genügend „guten“ Anwalt leisten kannst dann wird der durchbringen, daß Du mit der Geschwindigkeitskontrolle Deine freie Entscheidung der Geschwindigkeit eingeschränkt siehst, also in Deiner persönlichen Freiheit eingeschränkt bist und damit diese Geschwindigkeitskontrolle das Grundgesetz verletzt.
Da man außerdem in D die öffentliche Meinung vertritt, daß „die Bullen“ die bösen sind wenn sie einen blitzen (ja, besonders wenn es nicht zur Schulzeit vor der Grundschule ist) dann passt eines zum anderen.
Wenn man so argumentierende Leute damit konfrontiert, daß sie ja die seien, die zu schnell gefahren sind, kommt das Argument, daß an der Stelle ja gar nichts passieren kann, daß die Geschwindigkeitsbegrenzung an der Stelle ja total unsinnig ist, das würde im Stadtrat ja immer wieder diskutiert, etc. So macht man sich eben die Regeln selber wie man sie haben will. Und jeder in seinem Sinne, denn Rücksicht auf andere zu nehmen ist dumm, schwach du sowieso unnötig. Hauptsache ich.
Und die Leute meinen das ernst und meinen, sie haben damit recht.
Halt freie Fahrt für freie Bürger. Koste es was es wolle (die Verkehrstoten in Europa sind letztes Jahr wieder gestiegen, war das nicht so? Egal, Hauptsache Autos.)
Ich wundere misch auch immer wieder, dass ich (wenn ich mal Auto fahren muss) angehupt werde wenn ich regelkonform im Strassenverkehr fahre und iA als Hindernis wahr genommen werde.
Machen all diese Menschen das (hinwegsetzen über Gesetze) eigentlich nur in Strassenverkehr oder auch bei der Steuererklärung oder in der Warteschlange an der Kasse des Supermarkts/Kino?
Ich meine zu wissen, dass in Polen die direkte und indirekte Verbreitung zu Standorten der Blitzer im Radio verboten ist. Deshalb sieht man viele Autos aus PL mit CB-Funkantenne rumfahren. So kann der gemeine Autofahrer sich selber helfen, da dieser Weg nicht über Radio passiert.
Es gab in Deutschland mal einen Vorstoß, dass Autobahnbaustellenbetreiber Blitzer aufstellen dürfen und an den „Einnahmen“ beteiligt werden, da durch Raser deren Beschäftigte gefährdet werden. Vorschlag wurde nieder geschmettert mit Wegelagerei-Argumenten und dass nur die Polizei Blitzer installieren dürfe.
Abgesehen davon, es gibt ausreichend apps für die Schlauphones, die vor Blitzern warnen … wenns im Radio verboten wäre, den Raser stört es nicht.
Ich habe kein Problem damit das regelmäßig Raserwarnungen über den Äther gehen. Der Erfolg dürfte eher marginal sein, und nur des Prinzips wegen würde ich mich nicht beschweren und einen lauten machen. Es ist die Mühe nicht wert.
Man kann manche Menschen einfach nicht erziehen, die sind und bleiben einfach Strunzklug. Man muss für sie mitdenken, und mit ihnen leben.
Davon mal ab, schonmal daran gedacht das an wirklichen Raserpunkten garnicht erst geblitzt wird? Egal wo es ist, sobald ein großes Werk mit vielen Arbeitnehmern vor Ort ist wird in dessen näheren Einzugsbereich nicht geblitzt.
Hier am örtlichen VW Werk fahren einige Arbeiter wie die Bekloppten, aber einen Blitzer vermisst man. Ich kann nur spekulieren das nach einer Kontrolle das Werk Einbußen hinnehmen müsste weil so einige Arbeiter nichtmehr zur Arbeit erscheinen können
Hier in der Umgebung des Stammwerks kann ich das nur bedingt bestätigen: Die Stadt Wolfsburg blitzt dem Vernehmen nach regelmäßig mobil an den Ausfallstraßen.
Nebenan im LK Gifhorn hingegen gibt es m.W. ausschließlich feste Blitzer (hauptsächlich an den Bundesstraßen und vereinzelt in Dörfern, auf den Landstraßen kann frei gerast werden…) und in Braunschweig wird praktisch nur auf der Autobahn geblitzt. Fährt man hier in der Stadt nach Tacho 50km/h (also real etwas darunter) erreicht man übrigens die grüne Welle nicht, das ist geradezu eine Aufforderung, schneller zu fahren.
Am beklopptesten rasen übrigens natürlich diejenigen, die ihren Sprit nicht selbst bezahlen müssen. Da hört man dann auch so Sprüche, dass es Zeit für eine Weile Auslandstätigkeit sei, auf dass man mal ein paar Punkte loswerde.
man könnte auch beim Flitzer-Blitzer-Radio (OSRadio u.a.) anrufen und Radarstationen melden, wo man Ruhe haben möchte :)
Flitzer-Blitzer-Meldungen sind Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer
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