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Twitter-Umfrage: Radweg oder Fahrbahn?

Twitter hat eine neue Funktion: man kann kleine 24-Stunden-Umfragen mit zwei Antwortmöglichkeiten durchführen. Das habe ich Sonntagabend mal gleich getestet – mit der heiklen Frage, wo ihr lieber mit dem Fahrrad fahrt: auf dem Radweg oder auf der Fahrbahn. Natürlich ist diese Frage nicht so einfach mit zwei vorgegebene Möglichkeiten zu beantworten. Viel hängt vom Zustand des Radweges ab oder auch dem Verkehr auf der Fahrbahn.

Das Ergebnis überrascht mich nicht wirklich – und dann doch wieder. 66 Prozent (bei 146 abgegebenen Stimmen) bevorzugen auf den ersten Blick die Fahrbahn. Ich gehe davon aus, dass das zu einem guten Teil Personen sind, die großes Interesse am Radverkehr haben, sich damit auseinandersetzen und wissen, dass es dort in der Regel sicherer ist. Repräsentativ ist die Umfrage daher natürlich nicht. Dass es aber wirklich so viele sind, überrascht mich doch. Interessant ist dabei wiederum, dass viele nur die Fahrbahn angeben, weil unsere Radwege in keinem guten Zustand sind. Wäre das anders, würden auch sie lieber auf dem Radweg fahren.

Oft wird auf dänische oder niederländische Radwege Bezug genommen. Auf diesen fährt wohl jeder gerne. Kritik an den deutschen Radwegen gibt es,

  • weil es „ständige Unterbrechung durch kl Straßen“ gibt,
  • weil es „Schmalspur-Akrobatik-Dinger“ sind,
  • weil „sie zu schmal für den Anhänger mit 2 Kindern“ sind
  • und weil es ein „ständiges auf und ab bei Ausfahrten“ gibt.

Vor allem die Antworten zu den Radwegbedingungen bestärken mich in meiner Annahme, dass wir den Radverkehr nur mit einem gut ausgebauten und komfortablen Radwegenetz effektiv fördern können. Die Menschen – und das höre ich auch immer wieder in Gesprächen – wollen auf Radwegen fahren, weil sie sich dort sicherer fühlen. Also muss man ihnen Radwege vor das Fahrrad setzen, die auch wirklich sicher sind. Und wenn sie dann noch breit, kreuzungsarm, eben und mit gutem Belag gebaut sind, dann bekommt man die Leute auch sicher aufs Rad. Und wer auf der Straße fahren will, kann das natürlich trotzdem tun.


Und einige Antworten auf die, zugegeben, zu schlicht gestellte Frage. Zunächst pro Radweg…


…und dann pro Fahrbahn:



Eine Umfrage in Hamburg Cycle bestätigt meinen "Verdacht": rücksichtslose Autofahrer und fehlende Radwege stören Hamburgs Radfahrer am meisten. Wobei die nervenden Autofahrer ja leider auch oft auf Radwegen anzutreffen sind...
Eine Umfrage in Hamburg Cycle bestätigt meinen „Verdacht“: rücksichtslose Autofahrer und fehlende Radwege stören Hamburgs Radfahrer am meisten. Wobei die nervenden Autofahrer ja leider auch oft auf Radwegen anzutreffen sind…

4 Antworten auf „Twitter-Umfrage: Radweg oder Fahrbahn?“

Oft nutze ich auch die Fahrbahn, weil die Ampelanlage einfach für Radfahrer völlig daneben ist. Die Piraten machten sich in meiner Stadt stark und markierten die Ampeln die einfach auch mal eine Grünphase für Radler ausfallen lassen. Zusätzlich zu den 3 Minuten Wartezeit!
Es ist oft so, dass der Radweg auch so geführt wird, dass man an der nächsten Kreuzung dann die Vorfahrt verliert und sich wie ein Fußgänger auf einer Radspur gegen die Fahrtrichtung befindet. Natürlich hat der Autofahrer da wirklich kein Auge drauf und man fährt mit sehr ungutem Gefühl. bzw schleicht dann über die Kreuzung. Es gibt dann ja auch die Radwege, die erst mal 30 m in die falsche Richtung gehen um dann erst die Straße zu kreuzen.
Ich könnte ewig hier aufzählen. Zb die riesige Kreuzung in Mannheim wo die zwei sich treffenden Radwege immer gleichzeitig grün haben. Das ist völlig daneben.

Naja, Radfahrer werden durch die Linie nicht an den Rand gedrängt und Autofahrer können sich beim Überholen nicht an der Linie orientieren. Was tendenziell wohl zu einem größeren Abstand führen dürfte. So schreibt es ja auch die Radkompetenz Österreich: „Die Studie zeigt aber einen deutlich höheren Abstand der überholenden Fahrzeuge zu den Radfahrern nach Aufbringung der Piktogramme.“

Ich würde mir generell mehr von diesen Piktogrammen wünschen, damit klar ist, dass auch Radfahrer unterwegs sind und es auch sein dürfen.

Gerade im Herbst mehr Straße….
Die ist frei und auf den Radwegen sehe ich vor lauter Laub gar nicht wo ich hin muss -.-

Es gibt Radwege die sehr gut gemacht sind, klar. Aber häufig nervt dann das diese in beide Richtungen zu befahren sind und auch noch Fußgängern Platz bieten sollen… Deshalb ich fordere freie Fahrt für Freie Bürger :p

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