Im Februar hatte ich das Vergnügen, zum ersten Mal bei der Critical Mass in Hamburg mitzufahren. Bisher war ich regelmäßig in Osnabrück dabei und ein Mal in Münster. In Osnabrück fährt die CM seit Ende 2013 regelmäßig und hat einen harten Kern, der (fast) allen Bedingungen trotzt. Über 50 Teilnehmer kommen wir aber selten hinaus. Und auch in Münster nimmt die Bewegung nicht so sehr Fahrt auf, wie man es bei einer Fahrradstadt annehmen sollte.
Umso begeisterter war ich also am vergangenen Freitag, als sich am Jungfernstieg gegen kurz nach 19 Uhr bereits über 100 Radfahrerinnen und Radfahrer eingefunden haben. In der halben Stunde bevor es endlich losging, kroch die Kälte langsam in alle Glieder. Das war dann aber bei dem traditionellen Klingelkonzert, der den Startschuss ersetzt, schnell vergessen – zumindest bei mir. Meine Freundin ist da ein bisschen „anfälliger“, was Kälte betrifft.
Heute bei der @cm_hh! Abfahrt Jungfernstieg! pic.twitter.com/TcZBu1JMBA
— Daniel (@SecretCoAuthor) 27. Februar 2015
Was soll ich sagen? Die Hamburger Fahrradszene ist groß! Und kreativ! Was ich da so an bunt blinkenden Bikes gesehen habe, war schon sensationell. Und dazu kamen mehrere Musik-Bikes, die in kurzen Abständen die Radfahrerinnen und Radfahrer mit verschiedenen Musikrichtungen beschallt haben. In Hamburg ist die Critical Mass eindeutig die Party auf zwei Rädern, von der immer wieder die Rede ist.
CM Hamburg! pic.twitter.com/3xnKjNBa5p
— Daniel (@SecretCoAuthor) 27. Februar 2015
Ein kleiner „Eisbrecher“, um mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen, war sicher mein Blaze Light. So konnte ich zum Beispiel Ronald kennenlernen, der gerade einen neuen Onlineshop auf die Beine stellt. Von ihm wird es sicher bald mehr geben.
Politisch wurde es eigentlich nur ein Mal ganz am Anfang, als ein anderer Teilnehmer meinte, Verkehrspolitik sei eine „scheiß Angelegenheit“. Schwierig, weil man es niemandem recht machen könne. Ansonsten, wie gesagt, war es ein großer Spaß mit dem Rad. Und vor allem danach haben sich einige Twitter-Follower bei mir gemeldet, die nicht wussten, dass ich das mit dem Blaze Light bin. Schade, da wären noch viel mehr Gespräche drin gewesen.
Wir sind dann 90 Minuten mit der Masse von 602 Radfahrerinnen und Radfahrern (Respekt an den Zähler!) Richtung Hamburg Airport rausgefahren und wieder zurück zur Reeperbahn, wo wir Ecke Holstenstraße gegen 21 Uhr nach knapp 18 Kilometern ausgestiegen sind, weil wir noch eine Verabredung in Altona hatten.
Auf dem Weg dahin wurde dann schnell klar, warum die Critical Mass in Hamburg durchaus Grund hätte, politischer unterwegs zu sein. Konnten wir bis zur Reeperbahn auf ziemlich guten Straßen in der Masse dahingleiten, so mussten wir danach zurück auf Hamburgs Radwege, auf denen man mit einem Mountainbike oft besser unterwegs ist, als mit einem Rennrad!
Tja, das war also meine erste Critical Mass in Hamburg. Es wird nicht die letzte gewesen sein. Im Sommer komme ich wieder!