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Oh, ein neuer Parkplatz…

In Anlehnung an meinen Beitrag Das Grundrecht auf Parkplätze hier nur mal ein kleines Beispiel, wie schnell sich Autofahrer den öffentlichen Raum aneignen, obwohl er gar nicht für sie bestimmt ist. Gerade noch gab es hier am Johannistorwall in Osnabrück schmale Streifen mit Buschwerk. Die Büsche wurden jetzt entfernt und schon nehmen Autofahrer die Flächen…

In Anlehnung an meinen Beitrag Das Grundrecht auf Parkplätze hier nur mal ein kleines Beispiel, wie schnell sich Autofahrer den öffentlichen Raum aneignen, obwohl er gar nicht für sie bestimmt ist. Gerade noch gab es hier am Johannistorwall in Osnabrück schmale Streifen mit Buschwerk. Die Büsche wurden jetzt entfernt und schon nehmen Autofahrer die Flächen in Besitz…

Da ist schon einer.
Johannistorwall Pflanzstreifen (3)

Hier sind es schon drei…
Johannistorwall Pflanzstreifen (1)

Ab ins Beet…
Johannistorwall Pflanzstreifen (2)

22 Antworten auf „Oh, ein neuer Parkplatz…“

Naja, rechts im Bild machen sie den Gehweg enger und für Radfahrer auf dem Radfahrstreifen entsteht die Gefahr des Dooring.

Aber darum gehts mir hier gar nicht. Ich wollte nur zeigen, dass kaum nachdem eine Fläche halbwegs frei geworden ist (und es ist ja immer noch ein Beet), sie oftmals gleich von Autos eingenommen wird. Egal ob da ein hoher Bordstein ist, der den Bereich abgrenzt. Und wie gesagt, nur ein kleines Beispiel von vielen.

Ich habe bereits im EMSOS einen Eintrag gemacht. Und zwar, rund 100m vorher, wo ein legaler Stellplatz für PKWs immer wieder für eine Gefährdung sorgt.

Hier kurz die Kopie meines EMSOS Eintrags und der dazu gehörige Screenshot:

An dieser Stelle [ungefähr Johannistorwall 72] gibt es einen erlaubten Stellplatz für einen PKW. Der Stellplatz ist allerdings so schmal, dass der Fahrer des KFZ gezwungen ist, entweder den Fußweg zu versperren, oder aber den Radweg zu blockieren. Durch die Blockade des Radwegs kommt es gerade im Berufsverkehr immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern, die am Ring entlang radeln und auf die Straße ausweichen muessen, sowie Autofahrern, die nicht mit dem Ausscheren der Radfahrer rechnen. Eine Optimierung dieser Stelle wäre wuenschenswert.

Johannistorwall

Erschreckend finde ich an der Geschichte auch, dass es in Osnabrück anscheinend gerade angesagt ist, solche Flächen zu versiegeln…? An der Adolfstr. gibt es auch eine Fläche, die vorher begrünt war, da stand sogar ein Baum, die wird jetzt auch als Parkfläche genutzt.
Du schreibst, es ist noch ein Beet, es sieht aber so aus, als ob da Platten verlegt wurden…, vom Beet ist nix mehr zu sehen…

Noch ist es Erde. Spontan kommt mir gerade die Idee, dass da vielleicht Ausgleichsflächen für die Reduzierung ein Stückchen weiter hinter den Ghost Bikes kommen könnten. Das wäre natürlich totaler Mist.

Wo genau in der Adolfstraße? Schau ich mir mal an.

Adolfstr.: wenn man von dem Weidencarree kommt und zur Martinistr. fährt. Kurz vor der Kreuzung auf der rechten Seite. Da war früher ein Baum, der wurde irgendwann gekappt, jetzt ist alles eingeebnet und versiegelt.

Wieviel Parkraum man doch gewinnen könnte, wenn man nicht nur Büsche entfernen, sondern auch die lästigen Straßenbäume fällen würde. Machen doch eh nur Dreck, diese Bäume… *Sarkasmus off*

Siehe Detroit: Reichlich Häuser abgerissen, 2/3 der Bewohner vergrault, der rest kann sich sowieso kaum ein Auto leisten, und schon ist selbst in der City überall Platz zum Parken.

Ein schönes Beispiel für die Entgrünung der Stadt ist auch der sogenannte Wissenschaftspark auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Sedanstraße.
Die Fläche um die neuentstandenen Gebäude ist großflächig zubetoniert – bis auf die Alibibäume. Es gibt da jetzt mehr Parkplätze als Arbeitsplätze in den Gebäuden…
Ein überdachter Fahrradstand wurde auch nur auf Nachfrage einer Mitarbeiteren errichtet.
Das ist halt der Trend: Es geht voran!

Das habe ich am Sonntag auch zum ersten Mal gesehen.

Ich hoffe, dass wenigstens der Bauernhof in der Muesenburg bleiben kann. Wenn die Uni da mit einem Forschungsinstitut einzieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Westerberg dahinter bebaut wird. Dann braucht es nämlich wieder Parkplätze, Erweiterungsgebäude und so weiter…

Mich wundert auch, dass so mitten in der Stadt überhaupt noch ein Bauer existiert.
So viel ich weiß, wollte der auch nicht weg. Ihm wurde einfach der Pachtvertrag gekündigt. Die Uni kann da wohl mehr bieten. Bauern haben es heutzutage sowieso schon schwer genug, die ständig steigenden Pachten aufzubringen, schon wegen der Maismafia.
Die können einfach mehr bezahlen.
Du kannst getrost davon ausgehen, dass der Westerberg mittelfristig zugebaut wird. Der Mensch ist halt so in seiner Gier. Ein paar Äcker oder Bäume können das nicht aufhalten.

Oder die BürgerInnen tun etwas dagegen. Finanzkraft sitzt da oben ja, die daran interessiert sein dürfte, dass ihr „Hinterhof“ nicht zugebaut wird…

noch eine Antwort auf Daniel zu der Finanzkraft der Bürgerinnen (irgendwie bekomme ich keine Antwortoption mehr):
Die Figuren, die im Westerberg wohnen sind ja nicht mal in der Lage, sich gegen eine Umgehungsstraße zusammen zu tun. Stichwort NIMBY: Diejenigen, die an der potentiell neuen Straße wohnen, waren dagegen, während diejenigen, die zur Zeit Durchgangsverkehrsanlieger sind, dafür waren. Beide Parteien fahren die dicksten Blingblingpanzer unzwar jeden möglichen Meter aber wollen natürlich keinen Verkehr vor der Haustür. Anstatt sich zusammen zu tun und den Westerberg für den Durchgangsverkehr dicht machen zu lassen, haben die Spießer sich bis auf’s Messer bekämpft. Ich glaube, es gab sogar Prügeleien…
Erich Kästner, Heinrich Mann, Dieter Hildebrand und Georg Schramm zusammen hätten das nicht besser in Worte fassen können.
Ach ja, das Lustigste: Ein (unabhängiges) Gutachten dazu hat festgestellt, dass das größte (Auto)verkehrsaufkommen im Westerberg durch die lieben BürgerInnen erzeugt wird.
Die sollen sich gegen das Zubetonieren des Westerbergs wehren?
Die Investieren höchstens in Neubauten, die sie dann teuer vermieten, um sich dann womöglich noch einen größeren Blingblingpanzer anzuschaffen. Man will ja schließlich rennomieren und sei’s der Doktortitel in der Privatemailadresse.
Leider wohne ich hier im Epizentrum des Osnabrücker Spießertums.
Ich kann gar nicht so viel frühstücken, wie ich …. ach lassen wir das mal lieber.

Eine Person aus meinem Umfeld hat mal auf eine nicht mehr gepollerte (weil Holzpoller mit der Zeit auf alle Seiten eingedrückt und letztendlich zerstört wurden) Fläche mehrere recht große und schwere Steine gelegt. Man kann den Städten auch helfen, solche Flächen zu schützen ;-)

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