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Osnabrück

Ghost Bike #2

Tja, was soll ich schreiben. Es gab leider wieder einen Grund, ein Ghost Bike in Osnabrück aufzustellen. (Danke an den ADFC Osnabrück für Schloss und Hilfe!) An der Kreuzung Bohmter Straße/Liebigstraße ist gestern eine 74-jährige Frau getötet und ihr 72-jähriger Mann schwer verletzt worden. Beide waren mit dem Fahrrad auf der Bohmter Straße stadteinwärts unterwegs. Aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Schutzstreifen. Die mutmaßliche Unfallverursacherin war ebenfalls stadteinwärts unterwegs, was bisher noch viele Fragen zum Unfallhergang offen lässt. Auch ich kann nur anhand der Markierungen spekulieren.

Nach dem schweren Unfall im März ist das nun schon das zweite Todesopfer in diesem Jahr. Damals war es ein 20-jähriger Radfahrer. Bleibt zu hoffen, dass in der „dunklen“ Jahreszeit die Aufmerksamkeit bei allen steigt und hier keine neuen Geisterräder aufgestellt werden müssen!

Und nach den beiden getöteten Fußgängern in den letzten beiden Wochen muss endlich darüber nachgedacht werden, wie man die Situation auf Osnabrücks Straßen beruhigt! Für die hier beschriebene Kreuzung trifft das zwar nicht zu, denn die ist eigentlich vorbildlich umgebaut worden, was den Unfallhergang umso merkwürdiger macht. Aber es gibt Orte in der Stadt, wo Tempolimits und weniger Kraftverkehr helfen können – da muss was passieren!

Ghost Bike Bohmter Straße 4

Ghost Bike Bohmter Straße 5

Ghost Bike Bohmter Straße 6Fotos: dd

4 Antworten auf „Ghost Bike #2“

Sind Ghost-Bikes wirklich sinnvoll? Nach meiner Meinung sagt mir so ein Rad nur: „Radfahren ist gefährlich, lass es lieber sein.“ Das Fahrrad sensibilisiert auch nicht für typische Gefahren, denn wie der Unfall passiert ist und wie sich Radfahrer verhalten sollten, ist nicht erkennbar. Gerade sicherheitsorientierte Radfahrer, die man mit den Ghost-Bikes erreichen könnten, ziehen doch daraus die falschen Schlüsse: Sie fahren lieber an den Stellen, wo sie sich subjektiv sicher fühlen, wo sie aber subjektiv unsicher sind (z.B. Gehwege hinter „schützenden“ parkenden Autos). Ich gehe davon aus, dass Ghost-Bikes keinen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten, sondern zu weniger Radverkehr führen und Radfahrer zu objektiv gefährlichem Verhalten anregen.

Na ja, in erster Linie sollen sie ja die Unfallverursacher zu mehr Umsicht animieren. Deinem Kommentar entnehme ich, dass die Radfahrer an der Stelle wieder irgendwie selbst Schuld waren. Nicht Radfahrer sollen sich hier anders verhalten. Die LKW-Fahrer müssen sich anders verhalten!

Und selbst wenn sie keinen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten sollten, so erinnern sich zumindest an die Opfer, die es nicht hätte geben dürfen.

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