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Critical Mass Januar

CM Osnabrück LogoEigentlich wollte ich gar nicht mehr über „unsere“ Critical Mass in Osnabrück berichten, weil wir die Kurve wohl gekriegt haben. Aber gerade deshalb mache ich es jetzt doch noch kurz.

Am vergangenen Freitag haben sich um die 40 Radfahrer am Stadtring zwischen Ratsgymnasium und Lagerhalle eingefunden. Für einen Januar mehr als beachtlich! Einen festen Treffpunkt gab es wieder nicht, weil die Polizei das im letzten Oktober als Kriterium für eine Versammlung ausgelegt hatte. Die Folgen sind hinreichend bekannt.

Die erste Gruppe (ca. 20 Personen) fuhr am Freitag also am Ratsgymnasium los, inklusive zweier Fahrradpolizisten. Bis zur Lagerhalle wurden noch einige Radler sowie ein Streifenwagen und ein Motorradpolizist eingesammelt, der sich dann auch gleich an die Spitze der Gruppe setzte. So ging es dann in gemütlichem Tempo zunächst einmal um den Ring. Das Tempo könnte für mein Empfinden beim nächsten Mal allerdings etwas höher sein.

Ein Kaffee zum Aufwärmen von der Polizei…

Danach ging es noch als „Acht“ zweimal über den Neumarkt und um den Ring, bis die Fahrt nach knapp 90 Minuten an der Stadthalle endete. Dort bekamen die übrig gebliebenen Teilnehmer der Critical Mass zu ihrer Überraschung noch heißen Kaffee zum Aufwärmen von der Polizei. Noble Geste. Auch wenn die Polizei immer noch von einer „rechtlichen Grauzone“ ausgeht, hat sie doch im Vergleich zum Oktober eine 180-Grad-Wende vollzogen. Wurden wir damals noch eingekesselt und festgehalten, so haben die biker cops dieses Mal vorbildlich gecorked und für sicheres Geleit gesorgt. Laut Pressesprecher habe die Polizei darüber hinaus das Ziel, die Critical Mass in Zukunft ganz ohne „Rennleitung“ stattfinden zu lassen.

Das sollte kein Problem sein. Jetzt in der dunklen Jahreszeit sichert das Blaulicht die Gruppe zugegebenermaßen noch ab. Wenn sich die CM aber erstmal etabliert hat und die Autofahrer hier in Osnabrück sich daran gewöhnt haben, wird ein Polizeieinsatz aber überflüssig sein.

Selten kommt man so leicht mit anderen ins Gespräch wie bei einer Critical Mass!

Die Zahl der Teilnehmer im Januar macht auf jeden Fall Hoffnung. Ein harter Kern hat sich gefunden, sodass die CM auch in den potenziellen Schlechtwettermonate fahren wird. Und mittlerweile ist es auch der große Spaß, von dem Bettina Hartz in ihrem Essay schreibt. Neben den CM-Freunden, die man in der Regel nur einmal im Monat eben bei der Critical Mass trifft, waren auch wieder viele nette neue Leute dabei. Und das macht die Critical Mass aus: völlig unterschiedliche Menschen verbindet das eine Thema – Radfahren. Man versteht sich auf Anhieb und kommt unvermittelt ins Gespräch. Dann wird diskutiert, gefachsimpelt oder einfach nur Small Talk gehalten. Das sollen uns Autofahrer mal nachmachen!

Critical Mass Januar 2014Foto: twitter.com/cm_Osnabrueck

4 Antworten auf „Critical Mass Januar“

Schon zu hören, dass es in Osnabrück jetzt so gut läuft.

Es ist ein typisches Muster, dass aus mehreren Städten bekannt ist:

– Wenn sich in eine critical mass zu bilden beginnt, versucht die Polizei sie einzuschüchtern, zu kriminalisieren, zu desinformieren, Veranstalter/“Schuldige“ zu finden und zu diskreditieren.

– Dann gibt es zwei Richtungen: Die Masse kränkelt vor sich hin und stirbt.

– Oder es geht weiter.

Schön dass es in Osna so schnell gut geworden ist und wahrscheinlich Weg zwei eingeschlagen worden ist.

Und: „rechtliche Grauzone“ ist nur Angstmacherei. In Deutschland ist Fahrradfahren legal, sogar in der Gruppe. Selbst wenn man sich dazu verabredet.
Und politisch gibt es trotz Verbalrabulismus (Kampfradler, Helmflicht, Rotlichtsünder, notorische Regelverletzer, …) überhaupt keine Bestrebung das zu ändern.

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