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Die „Führerschein-Vernichtungsmaschine“ nimmt Fahrt auf

Alarm in Autoland! Nach der „Vernichtung der Mobilität“ in München mutiert die Straßenverkehrs-Ordnung nun zur „Führerschein-Vernichtungsmaschine“. Ausgerechnet in den aktuellen Krisenzeiten, die für Solidarität und Gemeinschaft stehen sollten, würden Autofahrer mit den neuen StVO-Regelungen regelrecht abgezockt.

Alarm in Autoland! Nach der „Vernichtung der Mobilität“ in München mutiert die Straßenverkehrs-Ordnung nun zur „Führerschein-Vernichtungsmaschine“. Ausgerechnet in den aktuellen Krisenzeiten, die für Solidarität und Gemeinschaft stehen sollten, würden Autofahrer mit den neuen StVO-Regelungen regelrecht abgezockt, teilt der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. mit und kritisiert die steigenden Bußgeleder als „teils völlig überzogen“.

Autofahrer treffe es „wieder besonders hart“. Innerorts könnten Fahrbverbote nämlich schon ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h verhängt werden. SCHON ab 21 km/h zu viel! Unglaublich! Bei 51 km7h in der Tempo-30-Zone wird man doch wohl noch ein Auge zudrücken können!

„Die Erhöhung aller Bußgelder, insbesondere derer bei bereits kleinsten Geschwindigkeitsüberschreitungen, ist nicht nur übertrieben, sondern sendet auch absolut falsche Signale. Gerade in Zeiten wie diesen sind Solidarität und Zusammenhalt in der Gesellschaft gefragt“, empört Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs und neuer CSU-Stadtratsabgeordneter München.

Fehlt nur noch die Forderung nach Aussetzung aller Verkehrsregeln, weil ja Corona ist…

Laut Haberland solle man Autofahrer gerade jetzt schützen und nicht erneut zur Kasse bitten. Von Selbstschutz durch Regeleinhaltung hält er offenbar nichts. „Warum gerade jetzt eine so überzogene Maßnahme umgesetzt wird, verstehe ich nicht. Besonders durch die neuen Verschärfungen bei Geschwindigkeitsverstößen werden tausende Autofahrer tiefer in die Tasche greifen und zuhauf ihre Führerscheine abgeben müssen. Ein fatales Signal in der heutigen Zeit.“

Wahrlich ein fatales Signal, wenn krasse Geschwindigkeitsüberschreitungen von einem Automobiclub als unvermeidbar angesehen werden. 21 km/h zu schnell sind innerorts immerhin 42 Prozent. Bei Tempo 30 sogar 70 Prozent. Kleiner Tipp: Neben dem Gaspedal (ganz rechts) gibt es noch mindestens ein weiteres Pedal. Das schützt vor Bußgeldern. Sofern diese Information zwischen lauter Zerstörungsphantasien noch verarbeitet werden kann.

Update 28. April 2020

Die Wut geht weiter. Abfinden will sich Michael Haberland mit den Änderungen des Bußgeldkatalogs nicht so einfach. Deshalb hat er jetzt eine Petition gestartet, die den Bundestag und Bundesrat auffordert, die „Führerschein-Falle der StVO-Novelle rückgängig“ zu machen. 2019 gab es nur noch 3.059 Verkehrstote und somit gebe es jetzt „überhaupt keine Notwendigkeit, Autofahrer hier über Maß zu bestrafen“. Und sowieso hätten „wir“ ja „gute Autos, gute Autofahrer, gute Straßen und Autobahnen in Deutschland“. Wenn das nicht mal ein Argument ist! Und wenn jetzt noch die ein oder andere Mitgliedschaft in seinem Autoclub dabei herauskommt, hat sich die verbale Mobilmachung doch schon wieder gelohnt…

11 Antworten auf „Die „Führerschein-Vernichtungsmaschine“ nimmt Fahrt auf“

„Neben dem Gaspedal ganz rechts“? Wie jetzt, links ist die Bremse, ganz links die Kupplung. Die brauche ich aber nicht zwingend für die Temporegulierung. Aber „neben dem Gaspedal ganz rechts“, du verwirrst mich.

Ah, jetzt ist der Groschen gefallen. Sorry, aber an Tagen die auf „tag“ enden, ist mein Hirn auf Halblast um den Energieverbrauch zu senken und so aktiv gegen den Klimawandel zu kämpfen. Da hakst schon mal mit dem Verstehen. (Mittwoch habe ich immer frei ;) ).

Danke, dass du diesen Zynismus der Automobilklubs und der FDP aufgreifst. Mir bleibt nur zu sagen: Es gibt am Straßenrad des öfteren solche runden Schilder mit merkwürdigen Zahlen drauf. Diese Zahlen sind keine nett gemeinte Empfehlung, sondern sind stellen Maximalwerte dar! Es besteht kein Zwang diese Werte zu überschreiten oder zu ignorieren. Die wirklich anspruchsvolle Aufgabe ist nun, diese Zahlen mit dem Anzeigeinstrument im Armaturenbrett überein zu bringen. der Trick: Schafft man das, dann muss man weder zahlen noch seinen Führerschein abgeben.

Ich weiß garnicht was der Automobilclub so am Heulen ist …. wenn man im Verkehr auf dicke Hose macht , muss man auch die Eier haben , dafür gerade zu stehen .
War auch schon früher als Kind so , wenn ich beim Nachbarn die Kirschen geklaut habe ,musste ich damit rechnen das ich was an den Hals kriege…..
Also liebe Heulsusen : anständig fahren oder halt zahlen und Punkte sammeln. Wenn ihr genug Punkte habt bekommt ihr ja vielleicht über den Autoclub Rabatt auf ein Fahrrad ;-)

hach wie süß, der Auto-Darf-Alles-Club am rumheulen…

Leider tun diese Bußgeder und Strafen immer noch nicht genügend weh.

Und glaubt mal nicht, dass wer ein temporäres Fahrverbot oder Entzug der Fahrerlaubnis bekommen hat auch wirklich nicht mehr Auto fährt. Da sind viele ohne Fahrerlaubnis unterwegs, die erst bei einem Unfall festgestellt werden.

Moooomentmal. Wurde nicht gesagt das Motorradfahrer keine Touren fahren sollten um bei Unfällen keine benötgte Krankenhausplätze zu belegen?

Dann wäre es sicher angebracht das die Motorisierte überdachte Fraktion ihre Fahrweise sozialer gestaltet um sich und andere nicht zu gefährden. Das der Staat die Bußgelddaumenschrauben anzieht war sowieso schon lange fällig.

Ist schonmal jemandem aufgefallen, dass die Bußgelder für Radfahrer nicht nur (wie für die KFZler) verdoppelt, sondern fast vervierfacht wurden?
Und das in der Corona-Krise!
Besonders durch die neuen Verschärfungen bei Geh- und Radwegbenutzungsverstößen werden tausende Radfahrer tiefer in die Tasche greifen und zuhauf ihre Führerscheine abgeben müssen.

Was hat Corona mit Strafzetteln zu tun ?
Und mal ganz unter uns Radfahrern : jedem ernsthaften Radler sind die Chaoten die bei Rot über die Ampel fahren oder über den Fussweg balgen sowieso ein Dorn im Auge . Es kann nicht sein das wir nach Strafen für Autofahrer rufen – aber die Rüpel in den eigenen Reihen in tolerieren .

Corona hat exakt nichts mit Strafzetteln zu tun!
Artikel gelesen?
Ich habe die gleichen Argumente des Automobilclubs – nur unter anderem Vorzeichen – aufgegriffen. Quasi Parodie…

Zumal man immer wieder ließt: Autofahrer werden abgezockt, tut mal was gegen die Radler.

Und ich will die „Rüpel“ überhaupt nicht ignorieren.
Aber als letzter Aspekt: Leider ist es doch auch so, dass man als Radfahrer aufgrund undurchdachter Infrastruktur oder Gefährdung durch KFZler teilweise Gehweg radeln „muss“
(Ja, ich schriebe bewusst „muss“. An einigen Stellen kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Frauen und Ältere Mitbürger Gehweg radeln. Alternative wäre, mehrere 100te Meter schieben – was aber nicht Sinn der Sache ist und im bergigen Gelände auch schnell die Kräfte einiger übersteigt. An anderer Stelle kann man 400 m Geisterradler sein, verbotswidrig Fahrbahn nutzen oder eine Schleife mit 1,9 km Umweg fahren.)
Vielleicht sollte erstmal eine gescheite Infrastruktur geschaffen werden statt bloß Radler zu „verdrängen“.
Dazu kommt das Wirrwar: Hier Gehweg, da Radweg, dort Straße – könnte ich meiner Oma auch nicht erklären.
Die meisten Leute, die ich sehe, sind keine „Rüpel“ und fahren nicht rücksichtslos „so blöd“, sondern haben Angst, durchblicken es nicht oder sind allenfalls „bequem“.

finde ich durchaus richtig, auch für Radfahrer die Bußgelder zu erhöhen. Mir sind gerstern erst wieder viele Radfahrer auf dem Einrichtungsradweg entgegen gekommen, viele wichen auf den Gehweg aus und umkurvten die Fußgänger.

Wenn ein Fahrerlaubnisbesitzer Rad fährt und sich so dermaßen dreist und rüpelhaft benimmt, sich an keine Regeln hält, sollte er auch nicht Auto fahren dürfen. Immerhin müssen Autofahrer die Verkehrszeichen kennen. Hinterm Lenkrad auf die bösen Radfahrer schimpfen, aber auf dem Rad selbst zu faul 20m auf die richtige Straßenseite zu wechseln und das Rechtsfahrgebot einhalten, lieber 1km links fahren, sich und alle anderen gefährden, behindern, nerven.

Die Beleuchtungsvorschriften für Fahrräder sind in StVZO §67 und §67a (Fahrrad-Anhänger) definiert und im Internet per Suchmaschine zu finden, kann sich keiner rausreden das nicht zu wissen, ist für jedermann einsehbar. Ich habe null Verständnis dafür, dass nachts immernoch viele ohne Licht unterwegs sind, auch bei den CMs hier ist regelmäßig ein hoher Anteil an „Schwarzfahrern“, für teure Rennräder, coole Cruiser und sonstige Rad-Konstruktionen gibt man viel Geld aus, 20-30 Euro für die Mindestaustattung an Beleuchtung und Reflektoren aus dem Supermarkt hatte man nicht über. Von Alkohol- und Kräuterzigarettenkonsum vor und während der CM-Aktion ganz zu schweigen.

Wäre mal schön, wenn die ganzen Fahrradclubs und Initiativen, die immer lauthals mehr Akzeptanz und Protected-Bike-Lanes fordern auch mal mehr Aktionen gegen Falschfahrer, Rotlichtverstöße und verkersunsichere Fahrräder veranstalten. Denn Akzeptanz schafft man nicht wenn tausende Radfahrer sich daneben benehmen und die Polizei schafft das anscheinend nicht, einen Großteil der Chaoten zu erwischen.

Was ich auch schon gesehen habe sind Radfahrer mit Aufklebern eines bekannten Fahrradclubs am Rad, die wohl die Verkehrsregeln auch nicht kennen, also links oder auf Gehwegen fahren. Da sag ich denen gerne mal, ob die Regeln für die Fahrradclub-Miglieder nicht gelten oder nicht ausreichend kommuniziert werden.

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