Immer wieder müssen Handwerker herhalten, wenn über die Zukunft der städtischen Mobilität diskutiert wird. Weniger Fahrbahnen? Weniger Platz für Autos? Dieselfahrverbote? Was sollen denn dann die ganzen Handwerker machen? Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks sieht keine Alternativen zum Diesel. Schon gar nicht das Fahrrad. Das hat er in einem Tweet klargemacht.
Mangels Alternativen sind #Handwerker auf Dieselfahrzeuge angewiesen. #Dieselfahrverbote gefährden den Mittelstand in Ballungsgebieten. pic.twitter.com/oOgOtADbcq
— ZDH_Handwerk (@ZDH_news) 18. Oktober 2017
Schön, dass es bei Twitter aber eine lebhafte Fahrradszene gibt, die dem Verband auf die Sprünge hilft. @CargoBikeJetzt verweist auf die GRÜNEN Hannover, die einen Heizkörper vom Fahrradkurierunternehmen „Radz Fatz“ zum Rathaus liefern lassen. Der @Umwerfer zeigt Radentscheid-Mitglied und Dachdeckermeister Peter Dixon, der mit dem Lastenrad schneller beim Kunden ist. Und @Traix_Cycles aus Münster zeigen, wie sie es machen.
Peter Dixon, Dachdeckermeister aus Kreuzberg: „Ich unterstütze den Volksentscheid Fahrrad weil …“ pic.twitter.com/ZMctfX038N
— Daniel Pöhler (@umwerfer) 19. Oktober 2017
— TRAIX – Rainer (@TRAIX_CYCLES) 20. Oktober 2017
Dann gibt es noch ein Video aus Wien, wo das Lastenrad „Truck“ beweist, dass der Transport von zwei Gasthermen mit einem Gesamtgewicht von 100 Kilogramm schon geht. „Nur mit Pedalkraft. Kein E-Motor involviert.“
Und Carla Cargo setzt noch einen drauf und liefert 150 Kilogramm Gemüse aus.
Natürlich sind das keine Lösungen für jeden Handwerksbetrieb und viele Handwerker werden auch weiter auf ein Auto angewiesen bleiben. Es muss aber nicht unbedingt ein Diesel sein. Es kann – und darauf gehe ich hier noch nicht mal ein – auch ein E-Auto nach dem Vorbild des StreetScooters der Post sein. Oder eben ein Lastenrad. Man muss die Möglichkeiten nur erkennen. Und letztlich werden es tausende Einzelbeispiele sein, die den Stadtverkehr insgesamt entlasten und dafür sorgen, dass Handwerker, die wirklich auf das Auto angewiesen sind, noch durchkommen…
5 Antworten auf „Auch für Handwerker gibt es Alternativen…“
So ein Nonsens! Als ob ein Auto zwangsläufig Diesel verbrauchen muss – da scheint der Verband nicht verstanden haben, worum es geht.
Apothekenlieferanten bringen z.B. nur kleine Schachteln und sind mit dem Auto nur deshalb nicht hoffnungslos langsamer als das Rad, weil sie konsequent Fuß- und Radwege befahren und beparken.
Hallo,
für Firmen und Vereine in Baden-Württemberg dürfte das aktuelle Förderprojekt vom Land interessant sein: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/verkehrspolitik/elektromobilitaet/foerderung-elektromobilitaet/foerderung-e-lastenraeder/
Und für alle Bundesländer gibt es noch das hier: https://www.fahrradland-bw.de/news/news-detail/lasenrad-test-ducht-teilnehmer/
Gruß aus Ulm
Der Heizkessel ist noch das geringste Problem. In Dortmund droht bei Fahrverboten sogar eine Hungersnot: „Hungern wegen dem Diesel-Fahrverbot? Klingt abwegig, ist es aber nicht.“ http://www.dortmund24.de/dortmund/darum-waere-ein-schnelles-diesel-fahrverbot-fuer-dortmund-eine-katastrophe/
Gut dass der Präsident der Handwerkskammer Dortmund uns gewarnt hat. So können wir zumindest noch schnell ein Lastenrad leihen und Großvorräte anlegen, bevor es loshgeht mit dem Hungern.
Die Handwerkskammer Hamburg beginnt, Cargobikes und Radanhänger auch für Handwerker zu etablieren. Die HWK bietet inzwischen Beratung und Workshops zu Mobilität und betrieblichen Lösungen mit Lastenrädern an, beispielsweise mit den beiden Hamburger Herstellern https://tricargo.de und https://nuwiel.de
https://twitter.com/HWK_Hamburg/status/1052568675222528001