Die Stadt hat ihre Pläne für das neue Trainingeszentrum des VfL Osnabrück vorgestellt. Mal abgesehen davon, dass ich den Ort im „grünen Finger“ in der Gartlage grundsätzlich für ungeeignet halte, kommt hier noch ein Konflikt mit dem Radverkehr hinzu. Um sowohl das Traningszentrum als auch das Nachwuchsleistungszentrum zu erreichen, gibt es nur zwei Möglichkeiten für eine Zuwegung. Schon vor über einem Jahr bei den Überlegungen zur Standortwahl habe ich darauf aufmerksam gemacht:

Und nun scheint es so zu kommen, wie ich und offenbar auch der ADFC Osnabrück befürchtet hat. „Sowohl das geplante Trainingszentrum als auch das Nachwuchsleistungszentrum liegt in unmittelbarer Nähe zum Radschnellweg. Unsere Befürchtungen, dass die Zuwegung über die Schlachthofstraße erfolgen soll, scheinen sich zu bewahrheiten. Wir fordern die Stadt Osnabrück daher auf, bei der verkehrlichen Anbindung die Vorfahrtsberechtigung des Radschnellweges Osnabrück-Belm unbedingt sicherzustellen“, sagt Wolfgang Driehaus, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC.

Uwe Schmidt, Vorsitzender des ADFC Osnabrück ergänzt: „Wir haben mit dem Radschnellweg ein vom Bund gefördertes Vorzeigeprojekt. Grundsätzlich gilt, dass dem Radverkehr auf Radschnellwegen ein durchgängig sicheres Fortkommen mit hohen Reisegeschwindigkeiten ermöglicht werden soll.“ Insofern dürfe die Zufahrt des Trainingszentrums nicht schon nach 900 Metern die erste Vorfahrtsunterbrechung und eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der Radfahrenden darstellen.

Wir fordern die Stadt Osnabrück daher auf, bei der verkehrlichen Anbindung die Vorfahrtsberechtigung des Radschnellweges Osnabrück-Belm unbedingt sicherzustellen.

Der ADFC verweist auf als Alternative auf eine Zufahrt für Kraftfahrzeuge über den Haster Weg, getrennt vom Radschnellweg. „Vom Radschnellweg und der Schlachthofstraße aus sollte das neue Trainingszentrum ausschließlich für Radfahrende und zu Fuß Gehende auf kurzem Weg aus Richtung Innenstadt erreichbar sein.“

Der ADFC Osnabrück verweist auch auf das Bundesverkehrsministerium, wonach Radschnellwege „für den schnellen, möglichst störungsfreien Verkehr bestimmt sind“ und fordert eine für den Radverkehr sichere und die Attraktivität des Radschnellweges nicht einschränkende Lösung. Letztlich müsse auch geprüft werden, ob eine Unterbrechung des Radschnellweges Auswirkungen auf die geflossenen Fördermittel haben könnte.

Dem kann ich nur zustimmen. Ein durchgängig sicheres und attraktives Befahren mit hohen Reisegeschwindigkeiten, wie es die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. bei Radschnellwegen vorsieht, darf hier nicht hinter den Interessen einer Profisportabteilung zurückstehen.

Der Radschnellweg kommt aus westlicher Richtung (rot). Bei dieser Planungsvariante sehe ich kaum eine für den Radverkehr entspannte Lösung (gelber Kreis). Zuwegung, Parkplatz und Radschnellweg treffen hier direkt aufeinander.
Grafik: Stadt Osnabrück