Hier meine kurze Zusammenfassung der offenen Ratssitzung der CDU-Stadtratsfraktion zum Thema Radverkehr in Osnabrück in fünf Tweets:

Natürlich gibt es noch viel mehr zu berichten. Dass Planung und Bau von Radwegen Zeit kosten, wie Stadtbaurat Frack Otte berichtete, und der Umbau deshalb nicht von heute auf morgen klappt. Dass der ADFC keinen Kulturkampf Auto gegen Fahrrad will sondern eine gerechtere Verteilung der Verkehrsflächen, auch wenn dafür Kfz-Spuren entfallen müssen. Dass Autofahrer bei knapp zwei Dritteln der Unfälle mit Radfahrern in Osnabrück die Hauptschuld tragen, wie Andrea Menke von der Polizei erläuterte. Oder dass Münster schon vor Jahren viele Trixie-Spiegel aufgehängt hat, wie der verkehrspolitische Sprecher der Münsteraner CDU-Fraktion lobte. Osnabrück hat sich auch schon mal welche sponsern lassen (wofür sich die Sponsoren dann selbst einen Preis verliehen haben). Allerdings hat die Unfallforschung der Versicherer bereits nachgewiesen, dass die kaum etwas bringen, weil Radfahrer nur ganz kurz zu sehen sind. Und in Osnabrück ist auch schon ein Radfahrer trotz Spiegels getötet worden. Es ist eben nicht mit solch Kleinigkeiten getan.

Etwas Mut machen mir die Statements von IHK-Vizepräsident Mark Rauschen, der als geschäftsführender Gesellschafter von Osnabrücks größtem Modehaus ein big player in der Innenstadt ist. Zwar lockt auch er mit einem eigenen Parkhaus viel Kfz-Verkehr direkt an die Fußgängerzone im Stadtzentrum. Aber dass er eine Umverteilung der Verkehrsflächen zulasten des Autos befürwortet und sich mit dem Stadtbaurat einig ist, dass das Zentrum allein aufgrund der allgemeinen Veränderungen im Einzelhandel umgestaltet werden muss, gibt schon Hoffnung. Sofern sich das auch innerhalb der IHK und des Handelsverbandes durchsetzt. Bei letzterem habe ich große Zweifel.

Und am Ende habe ich das ungute Gefühl, dass man sich im Kreise der CDU darauf geeinigt hat, den Radverkehr über Nebenstrecken abzuwickeln. Für Radfahrerinnen und Radfahrer wäre das sehr ärgerlich und wird sicher nicht zu dem von allen Fraktionen erklärten Ziel führen, bis 2030 in die Top 5 der deutschen Fahrradstädte zu kommen.