Überall werden gerade neue Fahrradabstellanlagen gefordert. Und auch am Osnabrücker Bahnhof platzen die Kapazitäten aus allen Nähten. Mehrfach wurden die Fahrradbügel erweitert, immer waren sie schnell wieder belegt und man muss schon ein bisschen Glück haben, eine frei Stelle zu finden. Darüber hinaus waren und sind die Freiluftstellplätze immer auch anfällig für Diebstahl und Vandalismus, weshalb ich extra ein Bahnhofsrad hab. Auch die Radstation mit 856 Radabstellplätzen in der ehemaligen Expressguthalle, wo man sein Fahrrad für 90 Cent am Tag noch sicher und trocken unterstellen kann, ist gut gebucht. Allerdings läuft hier der Mietvertrag aus, sodass Ersatz gefunden werden muss. Darum und um der gestiegenen Nachfrage endlich gerecht zu werden, soll das Untergeschoss der Bahnhofs-Garage nun in Deutschlands zweitgrößtes Fahrradparkhaus umgewandelt werden.

Mit der Schaffung eines Fahrradparkhauses mit einem höheren Angebot in guter Qualität als sie eine offene Anlage bietet, können als neue Potenziale für das Bike + Ride die Besitzerinnen und Besitzer von hochwertigeren Rädern erschlossen werden.

Für geschätzt rund 3,2 Millionen Euro (davon 2,4 Millionen Fördergelder) sollen im Untergeschoss 2.265 Radabstellplätze aufgebaut werden, ein Teil davon (ca. 12 Prozent) in einem gesondert abgetrennten Bereich als „VIP-Plätze“, die persönlich fest zugeordnet werden. Auch Flächen für Liegeräder, Lastenräder, Kinderanhänger und Behindertenräder sowie Schließfachschränke mit integrierten Lademöglichkeiten für elektrisch unterstützte Räder sind vorgesehen. Ein Leihrad-Angebot – bisher hat Osnabrück noch keins – soll ebenfalls aufgebaut und integriert werden. Das Herzstück der Anlage bildet dabei laut Stadtverwaltung der Empfangs- und Servicebereich, der am Fuße der Rampe zum Untergeschoss liegen wird und in dem sowohl alle Vorgänge ums Radparken, als auch die Reparaturannahme und -ausgabe und die Leihradvermietung abgewickelt werden.

Eine gute Erreichbarkeit, eine deutliche Präsenz und kurze Wege zu den Bahnsteigen sind essentiell für die Akzeptanz der Radfahrenden.

Der Zugang zur Radstation soll durch einen neuen eigenen Eingang vom Bahnhofsvorplatz erfolgen. Dafür wird die Fassade geöffnet und mit einem Glasvorbau versehen. Vom Erdgeschoss soll dann eine befahrbare Rampe ins Untergeschoss führen.

Da das Ganze natürlich nicht von heute auf morgen fertig wird und keine Versorgungslücke entstehen soll, bemüht man sich aktuell, den auslaufenden Pachtvertrag für die bestehende Radstation noch mal zu verlängern.

Im Parkhaus selbst ist dann ausreichend Platz für das Befahren und Einstellen der Räder vorgesehen, wie die Grafik aus der entsprechenden Ausschussvorlage der Stadtverwaltung zeigt.

Grafiken und Bild: Stadt Osnabrück