Eine wunderbare Aktion von Hamburg dreht sich, die da heute morgen an der Fußgängerbrücke Landungsbrücken stattfand. Während die Autos im Stau stehen und die Radfahrer auf dem Radfahrstreifen dran vorbei fahren, hängt oben ein Plakat mit der passenden Botschaft: „Mit dem 🚲 wärst du schon da!“ Ich will gar nicht wissen, wie viele Autofahrer sich dadurch provoziert fühlen – in diesem empfindlichen Moment, in dem ihnen mal wieder die Grenzen der so oft beschworenen Freiheit vor Augen geführt werden.

Aber es stimmt halt. Sebastian Bolenz, Architekt, Stadtplaner und Mitbegründer der Initiative: „Über die Hälfte der Autofahrten in Hamburg sind kürzer als fünf Kilometer und in den Meisten Autos sitzt im Berufsverkehr nur ein Mensch. Unser Banner soll diese Menschen mit einem Augenzwinkern dazu bringen, ihr Mobilitätsverhalten zu hinterfragen. Der Frühling steht vor der Tür und es wäre doch ein Erfolg, wenn die bzw. der ein/e oder andere mal aus der eigenen Routine ausbrechen und mit dem Rad zur Arbeit fahren würde, um dem täglichen Stau ein Schnippchen zu schlagen.“

Für Stau haben wir keine Zeit.

Er hat recht. Und nein, nur bei einem Bruchteil davon muss jemand große Möbelstücke transportieren, ist ein Handwerker oder eine sonst irgendwie mobilitätseingeschränkte Person unterwegs. Der Großteil hängt einfach nur in einer Routine fest. Und wer dann in einen solchen innerstädtischen Stau gerät, ist selber schuld. Die beiden rechts im Bild machen es vor. Frei nach dem Motto: „Für Stau haben wir keine Zeit.“

Die Aktion ist super und könnte dem einen oder der anderen die Augen öffnen. Denn man muss ja auch nur hinschauen, zu den Radfahrerinnen und Radfahrern, die auf dem Radweg am Stau vorbeifahren.

Foto: Hamburg dreht sich