Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) fordert die grundsätzliche Fahrradmitnahme in allen Zügen des Nah-, Regional- und Fernverkehrs. Zukünftig sollen demnach mindestens acht Stellplätze in jedem Fernverkehrszug angeboten werden. Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass die Verbesserung von Fahrradmitnahmemöglichkeiten in den Zügen einen Umstieg auf die Bahn begünstigen. Daher sieht der DBV darin eine weitere Möglichkeit, mit passenden Maßnahmen die großen ökologischen Ziele zu erreichen.

„Der Anteil von Berufspendlern, die ihren Weg mit Bahn und Rad zurücklegen, nimmt zu. Ausflügler nutzen weiterhin ebenfalls die Kombination Bahn und Rad. Bei alledem bleibt es natürlich wichtig, im Sinne einer optimalen Verknüpfung beider Verkehrsträger, auch Verleihsysteme an Bahnhöfen und in den Städten, auszubauen. Nur so lässt sich eine Überlastung der Züge in den Metropolregionen verhindern und eine hohe Flexibilität in der Mobilität sicherstellen.“

In Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die kostenfreie Fahrradmitnahme im Nahverkehr bereits ein Qualitätsmerkmal.

In Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die kostenfreie Fahrradmitnahme im Nahverkehr bereits ein Qualitätsmerkmal. Bei der Vergabe von Verkehrsleistungen wird auf ausreichend Kapazitäten in den Fahrzeugen geachtet. Auf allen Linien ist die Fahrradmitnahme möglich. Dies gilt auch für Sachsen, wobei hier die Fahrradmitnahme je nach Verkehrsverbund kostenpflichtig ist.

Bereits im Sommer 2013 hatte ich die Petition „Kostenlose Fahrradmitnahme in niedersächsischen Regionalbahnen“ an den niedersächsischen Landtag gerichtet. Die Zeit war damals aber noch nicht reif, sie wurde abgelehnt. Der Stau auf unseren Straßen hat sich seitdem allerdings noch mal verstärkt. Vielleicht könnte sich bald ein neuer Vorstoß lohnen.

In der Zwischenzeit hat auch das Europäische Parlament eine verpflichtende Fahrradmitnahme für alle Züge beschlossen – „ohne Ausnahme und Schlupflöcher“, wie Michael Cramer, Europaabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen mitteilt. „Zu lange haben Bahnunternehmen sich mit fadenscheinigen Begründungen dem Einbau von Fahrradstellplätzen widersetzt.“

Bleibt zu hoffen, dass sich die Kapazitäten in allen Zügen möglichst bald erhöhen.

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