Gute Nachrichten aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt in Osnabrück. Gestern wurde ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu Hochbordradwegen einstimmig beschlossen. Bei künftigen Straßen- und Radverkehrsanlagensanierungen werden Absenkungen von Hochbordradwegen an Aus- und Zufahrten jeder Art nur noch in begründeten Ausnahmefällen angelegt.

Ich hatte schon vor vier Jahren über dieses Auf und Ab für Radfahrer geschrieben. An jeder Ein- und Ausfahrt wird der Radweg abgesenkt, damit Autofahrer bequem auf die Straße kommen. An manchen Straßen sind aber so viele Einfahrten und Querstraßen, dass man als Radfahrer das Gefühl bekommt, auf einer Buckelpiste unterwegs zu sein. Das ist erstens unbequem ud zweitens nervig, weil man nicht wirklich schnell fahren kann.

In Zukunft soll das Höhenniveau des Radweges unverändert bleiben. Um ein- und ausfahrenden Fahrzeugen das Queren zu ermöglichen, sollen abgeschrägte Randsteine eingebaut werden. Das hat noch den weiteren Effekt, das Autofahren beim Einbiegen abbremsen müssen, weil sie jetzt den Höhehnunterschied überwinden müssen. Das macht den Abbiegevorgang sicherer, weil er eben langsamer ist und mehr Zeit für den Schulterblick bzw. das Reagieren des Radfahrers bleibt, wenn der Schulterblick nicht erfolgt.

Der Antrag sieht ebenfalls vor, dass künftig auch die Querung untergeordneter Seitenstraßen auf gleichem Niveau erfolgt. Abweichungen davon sind dem Fachausschuss vorzulegen.

Wie schnell sich jetzt allerdings etwas im Stadtbild verändern wird, ist offen. Umgesetzt werden die neuen Vorgaben nur bei Radwegsanierungen. Es geht jetzt also niemand los und macht sich an die Radwege. Trotzdem war dieser Antrag überfällig. Er tut niemandem weh und bringt Radfahrern mehr Komfort und Sicherheit.

Im niedersächsischen Harsefeld gibt es die abgeschrägten Randsteine bereits.

Inzwischen gibt es auch das erste gute Beispiel in Osnabrück.

Sinussteine nehmen abbiegenden Autos die Geschwindigkeit und geben den Fahrern Zeit für den Schulterblick.

Fotos: dd