Regen ist eines der Hauptargumente, die gegen das Radfahren ins Feld geführt werden. Nicht ganz zu unrecht, denn es kann schon reichlich nerven, wenn man durchnässt ankommt und keine Wechselklamotten dabei hat. Allerdings wird Regen auch überschätzt. Denn in Wirklichkeit regnet es in unseren Breiten viel seltener, als man denkt. Wer mit dem Rad zur Arbeit pendelt, weiß das. Bei Gelegenheitsradlern bleiben hingegen die negativen Erlebnisse hängen, während an die „trockene Fahrt“ kein weiterer Gedanke verschwendet wird.

Drachenhaut – Innovativer Regenschutz für die Beine von Radfahrern, die schnell ankommen möchten.

Um auch gegen den überraschenden Schauer gewappnet zu sein, haben Sabine Feist und ihr kleines Team die Drachenhaut erfunden. Auf Startnext, wo sie eine Anschubfinanzierung sammeln, beschreiben sie die Drachenhaut als „stylischen, innovativen schnell an- und ablegbaren Regenschutz für City-Biker zum Schutz der Beine gegen Regen. Die Drachenhaut spannt sich brückenartig wie ein Minidach über die Oberschenkel von der Taille bis zum Lenker.“

Wie das genau aussieht, zeigt das Video. Die Drachenhaut wird um die Taille geschlungen und an den Griffen befestigt. So kann zumindest von oben kein Regen mehr auf die Beine fallen. Von unten schon. Aber Feist und ihr Team haben auch nicht den Anspruch auf 100 Prozent Rundumschutz. Dafür gibt es ja bereits Regenhosen. Die Drachenhaut soll hier keine Konkurrenz sein. „Regenhosen sind die richtige Sache für lange Strecken und 100% Rundumschutz. Die Drachenhaut ist gedacht, für Radler die mal kurz in der City unterwegs sind und denen es dabei auf jede Minute ankommt, sonst ziehen die die Regenhose erst gar nicht umständlich an und wieder aus. Die Drachenhaut kann in wenigen Sekunden ganz einfach angezogen und auch wieder ausgezogen und verpackt werden“.

Allerdings sieht es für mich aus, als würde sich auf der Drachenhaut ein kleiner See sammeln, wenn es nicht nur nieselt. Dazu erklärt das Team auf der Webseite drachenhaut.bike: „Das meiste Wasser fließt dadurch ab, dass die Drachenhaut die Grate an den beiden Nähten/Spanten die zum Lenker gehen hat und dazwischen der mit einem eingenähten Gewicht versehene Stoff eher nach unten hängt. Auf jeden Fall ist es für einen guten Wasserabfluss richtig, den Gürtel so hoch wie möglich um den Bauch herum zu befestigen.“ Verstehe ich nicht ganz. Wenn das Wasser nach vorne abläuft, werden doch zumindest die Schuhe und Schienbeine nass?! Und dafür müsste man die Drachenhaut auch überhaupt erstmal auf Brusthöhe anbringen. Denn Häfte und Lenker sind meist auf einer Höhe. Und dann sammelt sich eben, wie im Video zu sehen, dazwischen ein kleines Reservoir. Es sei denn, man verkürzt den Stoff in der Mitte so weit, dass das Wasser zu Seite abläuft.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin skeptisch.

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Fotos: drachenhaut.bike