Protected bike lanes, also geschützte Radwege, erfreuen sich aktuell gerade in den USA neuer Popularität. Gerade an viel befahrenen Straßen halte ich bauliche Begrenzungen zur Fahrbahn für sinnvoll. Als Konsequenz aus dem tödlichen Unfall in der letzten Woche werde ich mal bei der Stadt fragen, ob das miese Stück Radfahrstreifen am Goethering (Video) nicht so eine protected bike lane werden kann.

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Der Aufwand für einen Test ist denkbar gering: die Parkplätze werden weggenommen, der Radfahrstreifen verbreitert und durch kleine Fahrbahntrenner (siehe Bilder) von der Fahrbahn abgesetzt. Diese Fahrbahntrenner sind sogar mobil und müssen nicht dauerhaft verankert werden. Die Sichtbeziehung zwischen Auto- und Radfahrern bleibt bestehen, aber Autofahrer fahren und parken nicht auf dem Radfahrstreifen. Man muss zwar noch Lücken an den fünf Einfahrten lassen. Die kann man aber so rechtwinklig anlegen, dass auch da der tote Winkel minimiert wird.

Am Natruper-Tor-Wall werden die Fahrbahnen getrennt. So kann man es auch bei einem breiten Radfahrstreifen versuchen.

Am Natruper-Tor-Wall werden die Fahrbahnen getrennt. So kann man es auch bei einem breiten Radfahrstreifen versuchen.

Fahrbahntrenner 1

An der Kreuzung könnte man dann überlegen, ob der Radfahrstreifen nicht ganz rechts weitergeführt wird, neben der Abbiegespur. Dafür müsste die Zufahrt zur Kleiststraße geschlossen werden. Mit einer getrennten Ampelschaltung (wie hier neuerdings) käme es dann auch nicht mehr zu Abbiegeunfällen.

Ein Versuch ist es wert. Die wenigen Parkplätze, die dadurch wegfallen, wird man locker verschmerzen können. Und das Ziel des Versuchs könnte eine protected bike lane rund um den Wall sein. Was es dafür in erster Linie braucht, ist der politische Wille, Parkstreifen in Radwege umzuwandeln. Auf dem Weg zu menschengerechter City-Mobilität wird es aber schon bald nicht mehr anders gehen.