Eine ganz nette Diskussion gerade bei Twitter. Ich hatte mich vor einem Monat mal bei vier Ratsfraktionen „bedankt“, dass sie die große Straße, die Osnabrücks Innenstadt zentral teilt, bis vorerst bis 2018 für den motorisierten Individualverkehr gesperrt lässt:


Daraufhin kam heute Morgen eine Antwort von den JuLis aus Osnabrück, die um die Attraktivität der Innenstadt für Leute, die mit dem Auto kommen, fürchten. Das Argument ist aber Quatsch. Für diese Leute muss die Innenstadt erreichbar bleiben. Aber das bleibt sie natürlich auch. Sie kann halt nur nicht mehr auf direktem Wege durchquert werden. Menschen in Autos können also nicht mehr schnell durch die Stadt durchfahren. Darüber sollte sich die Innenstadt und vor allem der Handel eigentlich freuen. Was ist gut an Autos, die nur durchfahren? Eine vierspurige Durchfahrtsstraße macht eine Innenstadt sicher nicht attraktiv! Und auch nicht erreichbarer.

Auf den Tweet der JuLis reagierte scupinski (Hat den Tweet inzwischen gelöscht, daher die andere Darstellung unten). Für ihn ist der Zug abgefahren. (Vielleicht sollte er überhaupt erst mal öfter Zug fahren). Er will bis 2018 nach Bielefeld fahren. Soll er doch. Seine Antwort zeigt nämlich das eigentliche Problem unserer Innenstädte. Sie sind austauschbar. Das Angebot ist überall das Gleiche. Innenstädte brauchen viel mehr Konzepte, wie sie sich von anderen Innenstädten absetzen. Hier muss Kreativität gezeigt werden – in den Fußgängerzonen, in den Geschäften, beim Angebot.

Eigentlich würde ich jetzt gerne schreiben: Wer einfach nur schnell hinkommen und wieder wegkommen will, der kauft wahrscheinlich sowieso schon überwiegend online ein. Aber das kann ich gar nicht. Denn man kommt ja immer noch problemlos in die Stadt. Egal aus welcher Himmelsrichtung man nach Osnabrück kommt, es stehen überall Parkhäuser und -garagen bereit. Wenn man jetzt von der einen Seite nicht mehr direkt ins Parkhaus auf der anderen Seite fahren kann, dann hat das nichts mit Erreichbarkeit der Innenstadt zu tun. Und mit der Attraktivität schon gar nicht!

So, und ich fahre jetzt auf den Wochenmarkt. Der ist nämlich attraktiv. Und schnell erreichbar – dank Fahrrad!