Gleich mal vorweg: Ich war es nicht. Aber natürlich finde ich die Aktion sehr sympathisch! Denn ob es sich bei den Aufklebern, die sich heute an verschiedenen Ampeln in Osnabrück finden, um „ein offizielles Zeichen zur Verkehrsregelung oder einen Scherz von Unbekannten“ handelt, wie noz.de fragt, ist jawohl eine rhetorische Frage. Denn seit wann sind Aufkleber offizielle Verkehrszeichen?

Dass es aber „nur“ ein Scherz von Unbekannten ist, würde ich auch nicht sagen. Denn hinter der Aktion steckt ja eine gute Idee. Ich habe ja schon öfter über den Grünpfeil Radfahrer berichtet. Hier zum Beispiel. Und hier. Und immerhin gibt es auch die beiden möglichen Varianten – für Rechtsabbieger und Geradeaus-Fahrer.

Aber wozu das Ganze? Um den Radverkehr zu beschleunigen. An vielen Ampeln, die ja ohnehin für den motorisierten Verkehr errichtet wurden, könnten Radfahrer auch bei Rotlicht gut abbiegen oder sogar geradeaus fahren. Denn sie kommen mit dem Kraftverkehr gar nicht in Berührung, wenn beide Straßen einen Radweg/Schutzstreifen haben. Und die Interaktion mit Fußgängern und Radfahrer, die aus anderen Richtungen kommen, klappen auch ganz gut ohne Ampel. Siehe Holland, wo es für Radfahrer zum Teil Grün in alle Richtungen gibt, während der Kraftverkehr Rot hat.

Die Aufkleber in Osnabrück sollen laut Polizei wohl möglichst schnell wieder entfernt werden. Aber vielleicht stoßen sie ja einen Denkprozess an. Noch gibt die Straßenverkehrsordnung so einen Pfeil für Radfahrer nicht wirklich her. Für Autofahrer natürlich schon. Aber nichts ist in Stein gemeißelt. Auch nicht die StVO. Auch wenn es oft so scheint.

Ach ja, der Unbekannte kann sich ruhig mal per Mail bei mir melden. Ich gehe mit meinen Quellen natürlich vertrauenswürdig um. ;-)

Die Idee ist super. In der Ausführung noch ein bisschen zu klein. Aber eine Diskussionsgrundlage ist geschaffen!

Die Idee ist super. In der Ausführung noch ein bisschen zu klein. Aber eine Diskussionsgrundlage ist geschaffen!

Fotos: dd