Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wird am 20. März voraussichtlich eine neue Radverkehrsführung an der Kreuzung Lyrastraße / Neuer Graben beschließen (VO/2014/3892). Zunächst provisorisch Schon ab Mai 2014 soll für den Geradeaus-/Rechtsverkehr ein aufgeweiteter Radaufstellstreifen (ARAS) markiert und in der Zuführung ab der Seminarstraße ein Schutzstreifen ergänzt werden. Darüber hinaus soll links in den Neuen Graben einbiegenden Radfahrern per markierter Aufstellfläche und einem zusätzlichen Radsignal das indirekte Linksabbiegen ermöglicht werden.

Die Politik hatte die Stadtverwaltung angewiesen zu prüfen, inwieweit man an der genannten Kreuzung durch entsprechende Maßnahmen die Sicherheit für den Radverkehr erhöhen kann. Interessant dabei ist die Antwort der Stadt auf Punkt 2, der die Prüfung einer gesonderten Ampelschaltung für Radfahrer fordert:

Eine gesonderte Ampelschaltung für Radfahrer (indirekter Linksabbieger) ist signal- und gerätetechnisch ohne Verlustzeiten für den Kfz-Verkehr möglich und soll mit Durchführung der unter Punkt 1 beschriebenen Maßnahme eingerichtet werden. Ergänzend ist eine markierte Aufstellfläche für links abbiegende Radfahrer auf dem Neuen Graben vorzusehen (s. Lageplan).

Da haben die Radfahrer wohl Glück gehabt, dass es zu keinen Verlustzeiten für den Kfz-Verkehr kommt. Und man sieht mal wieder, was für die Verwaltung in Osnabrück Priorität hat. Verlustzeiten für Autofahrer gehen natürlich gar nicht!

Auch die nachfolgende Ampelschaltung an der Alten Münze wird wohl für die Radfahrer, die aus Richtung Lyrastraße kommen, nicht so angepasst werden, dass sie die Grünphase dort noch erwischen:

Die Signalanlage am Ledenhof ist auf die aus Richtung Adolf-Reichwein-Platz kommenden Fahrzeuge in Richtung Neuer Graben abgestimmt, um ein Überstauen in den Zufahrtsbereich der Tiefgarage zu verhindern. Gleichzeitig ergibt sich dadurch eine kontinuierliche Führung des Rechtsabbiegers aus Richtung Neumarkt kommend in Richtung Adolf Reichwein Platz.

Fahrräder fallen bekanntlich nicht in die Kategorie „Fahrzeuge“. Schon gar nicht in Osnabrück.

Provisorisch wird die Umsetzung zunächst sein, weil im Zuge der Neugestaltung des Neumarktes dort sowieso alles neu gemacht, inklusive der Fahrbahn-Deckschicht. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, erfolgt auch in der Lyrastraße „eine endgültige Herstellung der Markierung“. Die Deckschicht wird nun auch schon im Mai 2014 angegangen.

Im Prinzip ist das Auftragen von Schutzstreifen und ARAS als Einzelmaßnahme an dieser Stelle nicht schlecht. Besser wäre allerdings eine generelle Tempo-30-Zone im gesamten Innenstadtring. Dann bräuchte man diese ganzen Einzelmaßnahmen nicht und hätte ein durchgängiges Konzept. Aber bei dieser Idee befürchtet man wohl wieder „Verlustzeiten für den Kfz-Verkehr“…

Quelle: Stadt Osnabrück / Fachbereich Städtebau

Quelle: Stadt Osnabrück / Fachbereich Städtebau