Die Fahrradstadt Oldenburg plant einen absolut richtigen Schritt: den Radverkehr auf die Fahrbahn zu holen. Aus verkehrssicherheitstechnischer Sicht absolut wünschenswert!

Doch in der Fahrradmetropole Niedersachsens gibt es Widerstand gegen diesen Plan, wie die NWZ berichtet – und zwar von Rolf Knetemann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nordwest. Es sei der falsche Weg, den hohen Stellenwert des Radfahrens in Oldenburg zu verbessern.
Da könnte man ja glatt auf die Idee kommen, Herrn Knetemann gehe es tatsächlich um den Radverkehr. Dem ist natürlich nicht so. Ihm geht es als oberstem Lobbyisten des Einzelhandels natürlich nur ums Geld. Und das sieht er ganz offensichtlich in den Autos aus dem Oldenburger Land. Fahrräder auf der Fahrbahn sind für ihn nur eine weitere Verkehrsbehinderung, die dieses Geld an der Einfahrt nach Oldenburg hindert.

„Maßnahmen, diese Kunden [in Autos] aus der Stadt durch mehr Verkehrsbehinderungen auf der Straße fern zu halten, wäre insbesondere für die Innenstadt ein Desaster“, so Knetemann.

Es wird Zeit, dass Herrn Knetemann mal jemand erklärt, dass Radfahrer den Verkehr nicht behindern, sondern ein Teil des Verkehrs sind. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die Einfahrt nach Oldenburg durch Radfahrer auf der Fahrbahn ganz sicher nicht dramatisch verzögern würde, sodass sich ein Ausweichen nach Bremen oder Osnabrück lohnen würde.
Vielmehr sollte der Handelsverband die Menschen aus Oldenburg dazu ermutigen, noch mehr mit dem Fahrrad zu fahren. Das spart Geld für Benzin und konsequent gedacht sogar für das Auto an sich. Also bleibt mehr übrig, um es in den Oldenburger Geschäften auszugeben.
Wie lange kann sich ein Handelsverband noch einen so altmodischen Geschäftsführer leisten, der in der Vergangenheit lebt, die Trends der Zukunft verpasst und diese sogar behindern will?